Wie kam es eigentlich dazu, dass Künstler damit begannen, Stillleben zu malen? Nein, nicht als Spass an der Sache. Sondern weil damit Geld zu verdienen war. Vor allem in den reichen Niederlanden des
>Golden Age im 17. Jahrhundert. Da erhielten die Künstler Aufträge von wohlhabenden Kaufleuten, die ihre Wohnhäuser mit Prunk-Stillleben ausstaffieren wollten, um mit ihrem Reichtum prahlen zu können.
Jan Davidsz de Heem (1606-1684). Prunkstillleben mit Hummer, 1669. Kunstsammlung Dresden
Der Begriff «Stillleben» stammt deshalb aus den Niederlanden.
Zu den ganz grossen Meistern der Prunk-Stillleben gehörten
>Jan und Cornelis de Heem. Die beiden Künstler (Vater und Sohn) perfektionierten die Darstellung der damaligen Lebensform im Luxus mit Hummern, Früchten und Blumen.
An die Meisterwerke der de Heems kommen die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten zwar nicht ganz heran – aber das verlangt auch niemand. Denn heute würde man solche Prunk-Arrangements eh mit einer Profikamera ablichten. Oder dann an ChatGTP prompten: Bitte oben links noch einen fetten Hummer. In violett, please.
Ausstellung «Stillleben» Galerie Adliswil 4.-21. Dezember 2025
Die Mitglieder des Vereins Kunst-Zürich-Süd mussten sich etwas Neues einfallen lassen. Und das haben sie in bemerkenswerter Weise getan. Sie haben das Stillleben neu gedacht, sozusagen. Und sich Storys zu ihren Kreationen ausgedacht. Oder Anleihen in anderen Genres gemacht, bei den Surrealisten, im Japonismus, im Kubismus.
Und dann haben sie komplett neue Dinge erfunden. Wie Stills, die mit Musikklängen tanzen oder Stills, die mit 3D-Effekten zum Leben erweckt werden. Alles ganz im Sinne des vorgegebenen Themas: «Stillleben zeitgemäss – à jour».
Nur einer tappte noch in die niederländische Stillleben-Falle:
Der Vereinspräsident Walter Diem. Jan und Cornelis de Heem würden sich im Grab umdrehen, wenn sie seine Prunk-Still-Version sehen müssten: Der Hummer wurde zum Brathähnchen degradiert.
Walter Diem. Natura Totale
Morta, gestört von einem Vogel. 120x90cm. 100 Franken.
>Marcello Weiss' Video:
Ausstellung «Stillleben»
Dezember 2025
Titelbild: Svetlana Steiger,
Das Vertrauen. Öl. 90x40cm.
Kunst-Zürich-Süd: Gemeinschaftsausstellung Dezember 2025 |
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Bachmann Therese Mitglied im Verein Kunst-Zürich-Süd seit Früjahr 2025. Sie liebt leuchtende Farben. Da passt dieses popartige Stilllife perfekt. Sie gibt ihm den Titel «Arbeit getan. Tiere im Stall – jetzt setz' ich mich mal».
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Brandenberger Joel Eigentlich ist er ja ein Fan von surrealen und schrägen Dingen. Dass er auch anders kann, zeigt er mit seinen ruhigen Stills. Aber so ganz ohne Surreales gehts dann doch nicht.
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Brenner Annette Ihr Beitrag zu Still-Ausstellung sind Äpfel und Birnen. Gemalt in Acry/Keramik. Was das heisst, fragt man die Künstlerin am besten selbst. Die Keramik-Spezialistin führt ihr eigenes Atelier in Einsiedeln. |
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Demoinaux Christel Die in Paris geborene Künstlerin ist seit 2021 Mitglied bei Kunst-Zürich-Süd. In ihrem Stillleben bleibt sie ihren Lieblingsfarben treu: Blau und Orange sind ihr Markenzeichen. Deshalb sind auch ihre Bananen blau.
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Dieckmann Ulrike Ihr Lieblingsthema sind Porträts. Dass sie sich aber auch mit stillen Wässerchen auskennt, beweist ihre Komposition in wunderbar zarten Farbtönen. Ein Still, das die Augen beruhigt.
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Diem Walter Der Vereinspräsident opfert sich wieder mal für seinen Verein und liefert – contre coeur – für die Gemeinschaftsausstellung ein Stillleben ab. Dabei würde er viel lieber Akte malen. |
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Di Vincenzo Minttu Die gebürtige Finnin hat sich das Malen autodidakt beigebracht. Am liebsten malt sie Abstraktes. In ihrer Serie «Die Stille der Steine» erforscht sie die innere Resonanz des Materials.
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Dohrmann Silke «Malen ist für mich eine Form der Meditation, des Gebets, der Stille. Ich tauche in Farben und Gefühle ein und versuche gleichzeitig, als Zeitzeugin genau hinzuschauen». Ihr Stillleben trägt eine Botschaft: Die Reise kann los gehen.
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Fein Raymond Ständig auf der Suche nach der Antwort zu «Was ist Kunst?» scheint er sich hier gefragt zu haben: Was ist ein Stillleben? Seine Antwort: Eine Komposition von Farben, die zu einer Blume mutieren. Naja. Still ist still.
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Gancarz Wioletta Farben, Farben, Farben. Ihre Gemälde sind eine Hommage an das Leben und all seine Freuden. Figuratives ist bei ihr selten zu finden, dafür sind ihre Werke zu abstrakt. Aber das Auge können sie schon erfreuen.
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Gärtner Irene Wer sich durch ihre Werke blättert, stellt fest, dass ihr Inspiration alles bedeutet, so vielseitig ist sie unterwegs. Für ihren Beitrag zu den Stillleben hat sie sich etwas Geniales aus der Werbung einfallen lassen.
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Gwerder Dominique Warum sollen Stillleben immer gemalt sein? muss sie sich überlegt haben. Das kann man doch auch mit einer Collage realisieren. Ihre Collagen sind ganz speziell. Manchmal verwendet dafür Teebeutel.
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Hauser Susanne Unverkennbar, dass sie einen Hang zur asiatischen Kunst hat. Die Künstlerin zeigt vier Werke mit dem selben Motiv, ab in vier Farbvarianten. Es sind von Hand gedruckte Radierungen auf Büttenpapier, feinste Arbeit.
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Isch Andrea In erster Linie ist sie Pianistin und gibt Klavierunterricht – sie malt aber auch gerne. Am liebsten Porträts und Eulen – ihr Portfolio lebt davon. In der Ausstellung zeigt sie ihr «Ratatouille». Ein gewaltiges Farbspektakel.
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Kälin Laura Ihr Schwerpunkt liegt auf der abstrakt-intuitiven Malerei. Aber für die Stillleben-Ausstellung wird sie ziemlich naturnah. Ein stilisierter Seerosenteich mit grossen April-Regentropfen. |
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Keller Christian Auf den Spuren von Pablo Picasso wandert hier ein Künstler, der sonst am liebsten Natur und Berge so darstellt, wie sie wirklich aussehen. Sein zweiter Beitrag ist dann wieder naturalistisch.
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Kostolna Blazenka Ein Porträt als Stilllife? Nein, eine Geschichte. Am unteren Bildrand ein Stillleben mit Gläsern und Erdbeeren. In der Bildmitte der Sturm, der aufziehen wird, wenn die Gäste da sind. Titel des Werks: «Bevor vor die Gäste kommen».
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Kuznetsova Lu Wieso sollte man ein Stillleben nicht mit Surrealismus mischen? scheint sich Lu gefragt zu haben. Bei dieser Vorgabe für die Ausstellung «Stillleben à jour» ist das irgendwie logisch. So gibt's denn in Lus Stillleben Wüsten, Wasserfälle und Krabbeltiere. |
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Liljenfeldt Tanya Ihre spezielle Interpretation des Stills. Tanya lässt ein «L» aus und macht daraus «Stil». In ihrem Werk kommen Accessoires vor, die den Stil ausmachen: Von Schuhen über Schmuck bis zu Parfüms und ...Hummer.
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Lüchinger Antoinette Ihr Markenzeichen ist eigentlich der «abstrakte Realismus», aber für die Ausstellung Stillleben springt sie über ihren Schatten und wird ganz schön figurativ. Wie es sich für Stills gehört. Früchte auf dem Teller, eine Flasche... |
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Marina Julia Aquarell-Künstlerin nennt sie sich. Sie schreibt aber auch Kindermärchen. Für ihr Stillleben geht sie unkonventionell vor und verpasst dem Bild Leben. Mit einem naschenden Mäuschen.
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Nielsen Elin Sie macht aus dem Stilllife ein echtes, ein modernes Leben. Und zeigt «Wohnsituationen» von Randständigen, die armselig auf der Strasse oder in Zelten leben müssen. |
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Odok Marianne Ihre künstlerische Ausbildung hat sie sich u.a. an der ZHdK Zürich und an der Neuen Kunstschule geholt. Sie arbeitet mit Acryl, Tempera und Mixed.
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Rechsteiner Victoria Ihr Beitrag zur Ausstellung sind zwei fast identische Werke. Eines im Morgenlicht, eines am Abend. Sie fragt das Publikum: Welche Variante gefällt besser? |
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Reinert Roland Er ist einer, der immer wieder Neues erschaffen will. Ein Denker und Philosoph. Seine Motive greifen oft aktuelle Themen der Welt auf. Meistens mit einem Schuss Surrealismus.
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Rojas Hellen Die Peruanerin geht mit ihrer Kunst eigene Wege. Ihre grossen Themen sind die Liebe, das ewige Leben und der Tod. Auch ihre beiden Beiträge zur Ausstellung sind aussergewöhnlich. |
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Rosenius Marika Sie stammt aus Finnland und nennt sich Holzkünstlerin. In ihren Werken will sie die Gefühle der Natur interpretieren. Ihre beiden Stills drücken ganz besonders zarte Gefühle aus.
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Ruoss-Haller Christa Abstrakte Malerei ist ihr Ding. Sie arbeitet in einer ganz speziellen Acryl-Papier-Acryl-Technik. Ihr abstraktes Stillleben heisst «Fülle und Reichtum» und ist eine wunderbare Farbmalerei. |
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Schildknecht Christina In England aufgewachsen, hat sie Musik / Pädagogik studiert. Und unterrichtete in London. Dann schrieb sie Märchen. Sie sagt: «Meine Malstile variieren nach Lust und Laune».
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Schnell Erika Die Berlinerin mit Jahrgang 1931 erfreut sich einer unfassbaren Energie. Ständig unterwegs, immer aktiv. Sie liebt die Schönheit der Natur. Sieht man auch in ihren Stillleben. |
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Sibandova Beata Sie liebt farbstarke Ölgemälde. Auch bei Stillleben bleibt sie diesem Grundsatz treu, kommt aber mit einem ganz neuen Ansatz daher. Und malt keine anmächeligen frischen Früchte oder Blumen, sondern überrascht mit dem Gegenteil: Sie zeigt in ihrem farbintensiven Ölgemälde «Kompostierbares».
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Signer Monika «Für mich ist Kunst Freiheit und Befreiung» sagt sie. Sie malt nicht nur für sich, sondern auch auf Bestellung und geht dabei auf die Wünsche ihrer Kunden ein. Für die Ausstellung malt sie ein gross-formatiges abstraktes Blumenbild, dem sie den Titel «Füstern der Orchideen» gibt. Im Hochformat, 50x100cm. |
Steiger Svetlana Sie stammt aus Moskau und studierte Architektur und Kunst in St. Petersburg. Seit 2001 lebt sie in der Schweiz. Ihr Beitrag zur Ausstellung in der Galerie ist ein echter Hingucker. Es ist ein Panorama-Ölbild im Format 90x40cm und beeindruckt durch seinen Realismus.
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Terentieva Elena Die Künstlerin aus Moldavien lebt heute in Adliswil. Sie ist mit drei Werken in der Ausstellung vertreten: einem zart-feinen Kirschblüten-Stillleben, einem Hortensienzweig und einem farbstarken Orangen-Stillleben, alles mit Soft-Pastellkreiden erstellt. |
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Terpet Katrin «Das künstlerische Universum fordert mich experimentell heraus. Es beflügelt mich», sagt sie. Sie macht Bilder, Collagen, Kleinskulpturen und Mixed-Media-Arbeiten. Eines ihrer Stills ist ein Werk aus Stoff.
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Thierstein Hans Der emeritierte Professor hat sich ein spezielles Hobby zugelegt: Er macht Audioquatroskopien mit Musik kombiniert. Für diese Ausstellung verwendete er als Vorlagen bewusst Werke von Vereinskolleg:innen. |
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Tobler Marion Sie ist als Ortspräsidentin der FDP unterwegs, aber auch eine begeisterte Malerin. In ihrem Still erzählt sie die Geschichte eines Fehltritts. Der Schuh oben rechts gibt den Hinweis: Es ist kein symbolischer, sondern ein echter Fehltritt.
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Weideli Peter Er ist ein Spezialist für Papier-schnitte der besonderen Art: Er verwendet dabei als Vorlagen Fotografien. Was dabei heraus kommt, sieht man auch an seinem Beitrag zur Stillleben-Ausstellung in der Galerie Adliswil. Es trägt den Titel «Tapas» |
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Weiss Marcello Er ist nicht nur Vizepräsident des Vereins Kunst-Zürich-Süd, sondern auch ein Magier der
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