Lust auf Schweizer Künstler?
Da lohnt sich ein Ausflug nach Aarau! Das schmucke Aargauer Kunsthaus ist ein echter «Geheimtipp» für Freunde von Schweizer Kunst. Mit einer kompakten Sammlung von einheimischen Grössen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Mit den Klassikern Anker und Hodler, aber auch Böcklin, Füssli, Welti, Amiet, Wolf, Vallotton... dazu Expressionisten und Konkrete wie Bill, Arp & Co.
Warum «nur» Schweizer Kunst? Als der aargauische Kunstverein 1860 gegründet wurde, da gab es in Basel, Bern und Zürich bereits namhafte Sammlungen von internationaler Kunst. Da lag es nahe, sich exklusiv auf einheimisches Schaffen zu konzentrieren.
1872 forderte dann der Kunstverein zehn der namhaftesten Schweizer Künstler auf, «ein fertig gemaltes und gerahmtes Ölbild» einzureichen – im Wert von 2500 bis 3000 Franken.
Die Jury wählte eines von Arnold Böcklin und eines von Robert Zünd aus – konnte sich aber nicht entscheiden. Es lief auf einen «Kompromiss» hinaus: Man wollte beide! Eine öffentliche Sammlung machte schliesslich den Ankauf beider Werke möglich, und das war der Grundstein für die Sammlung.
Das heutige Kunsthaus geht auf das Jahr 1959 zurück. Dieses wurde aber bald zu klein, sodass man gegen Ende des Jahrtausends einen Erweiterungsbau ins Auge fasste. Die Architekten Herzog & de Meuron gewannen den Wettbewerb und konnten 2003 ihren Neubau präsentieren.
Seither stehen rund 3000 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung, sodass jetzt jährlich bis zu zehn
Sonderausstellungen gezeigt werden können.
Wolf. |
18. Jahrhundert Caspar Wolf (1735-1783). Der bedeutendste Schweizer Landschaftsmaler des
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Welti.
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19. Jahrhundert In die Epoche von Albert Anker und Arnold Böcklin gehört auch der Zürcher Maler und Radierer Albert Welti (1862-1912). Sein bekanntestes Werk, «Die Landsgmeinde», hängt im Bundeshaus. Welti hat aber auch grossartige Porträts geschaffen, wie dieses hier: Portrait von Doris Rose-Heckmann, 1897.
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Hodler.
Vallotton. |
20. Jahrhundert Ferdinand Hodler (1853-1918). Wer an Schweizer Kunst denkt, hat auch sofort Ferdinand Hodler vor Augen. Das Aargauer Kunsthaus zeigt eines seiner ganz berühmten Werke: Der Mäher, gemalt zwischen 1908 und 1912.
Félix Vallotton (1865-1925). Geboren in Lausanne, zog es ihn schon mit 17 nach Paris, um 1900 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an. Er war nicht nur Maler, sondern schrieb auch Romane und Theaterstücke.
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Disler.
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Martin Disler (1949-1996). Kein Zufall, dass man ihn zu den Neuen Wilden zählte, – seine Bilder strahlen diese Wildheit aus. Und so war auch sein Malstil: Mit schnellen Gesten trug er die Ölfarbe nass in nass direkt mit den Händen auf die auf dem Boden ausgebreitete Leinwand. Bild: Garten der Lüste, 1986.
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Kirchner.
Müller. |
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) Zwar in Deutschland geboren, aber mit starkem Bezug zur Schweiz. Gründungsmitglied der Künstlergruppe >Brücke. 1937 wurden seiner Werke von den Nazis beschlagnahmt und teils verkauft, teils zerstört. Bild: Erna mit Japanschirm, 1913.
>mehr über Ernst Ludwig Kirchner
Albert Müller (1897-1926) Der Basler absolvierte eine Lehre als Glasmaler und kam 1923 mit dem expressionistischen Gedankengut von von Ernst Ludwig Kirchner in Kontakt. Mit Kirchner verband ihn eine intensive Freundschaft. Bild: Grüner Akt, liegend, 1925.
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aus der Sammlung |
Sonderausstellungen im Kunsthaus Aarau |
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Sammlung Werner Coninx (25.1. - 9.8.2020) Eine der grössten privaten Kunstsammlungen der Schweiz. Der Schwerpunkt liegt auf Schweizer Künstlern. Das Kunsthaus Aarau ist selbst im Besitz von 127 Werken aus der Sammlung.
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Collection de l'Art Brut (26.1. - 28.4.19) «Kunst im Verborgenen». 200 Werke der Naiven Kunst und der Art Brut von Schweizer Künstlern.
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Surrealismus Schweiz (1.9.18-2.1.19) Gibt es das überhaupt? Das Kunsthaus Aarau liefert die Antwort und zeigt über 400 Werke von
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Blumen für die Kunst (6.-11. März 2018) Die Idee ist verblüffend einfach. Man lädt Floristinnen dazu ein, ein Kunstwerk aus der Aarauer Sammlung mit Blumen zu «interpretieren», heisst: Die Blumenkünstler nehmen die Wirkung eines Bildes auf und antworten darauf mit einem Blumenarrangement.
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Blinde Passagiere (27.1. bis 15.4.18) Werke von Schweizer Künstlern, die sonst im Keller des Hauses ein tristes Dasein fristen. Jetzt bekommen sie ein grösseres Publikum. «Blinde Passagiere» ist im Wesentlichen eine Neuauflage der Ausstellung von 2013, die damals «Stille Reserven» hiess.
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