Kunstmuseum Thun


Es liegt an prächtigster Lage direkt an der Aare
in einem altehrwürdigen Gebäude, dem ehemaligen
Grandhotel Thunerhof.

 

Die Sammlung soll rund 7000 Werke einheimischer Künstler enthalten – aber leider schlummern diese meist in den Tiefen des Depots und werden nur ganz selten und in kleinen Dosen ans Tageslicht gebracht.

 

Dafür ist das Museum sehr aktiv mit jährlich mehrmals wechselnden Sonderausstellungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf zeitgenössischer Kunst.

 

 

Kunstmuseum Thun im ehemaligen

Grand Hotel Thunerhof

 

Thun mit Schloss

 

 

Wer sich für die Sammlung interessiert, muss sich mit digitalen Abbildungen begnügen. Diese sind in einem Online-Katalog abrufbar, aufgeteilt nach Gattungen wie Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografie etc.

 

>zum Online-Katalog der Sammlung

 

Das Kunstmuseum Thun existiert seit 1949. Einer der Initiatoren war der einheimische Kunstmaler Alfred Glaus (1890-1971), den eine interne Kunstkommission mit dem Aufbau der Sammlung betraute.

 

 

Alfred Glaus (1890-1971). Ohne Titel, 1938.

Foto Christian Helmle. Kunstmuseum Thun.

 

 

Als Grundstock standen Alfred Glaus Werke aus der städtischen Verwaltung zur Verfügung. Private Schenkungen ergänzten in der Folge die Sammlung. Einer der ersten Donatoren war Hans Lüthi-Hefti, der 1956 Teile seiner Kollektion spendete. 1957 übergab Alfred Glaus dem Museum sein vollständiges lithographisches Werk. Später kamen Depositen und Schenkungen dazu, wie z.B. von Karl Geiser, Ernst Morgenthaler, Fred und Ruth Stauffer, Victor Surbek und Marguerite Frey-Surbek, Rudolf Mumprecht, Knud Jacobsen und weiteren.

 

Auch Werke von berühmten Schweizern gehören zur Sammlung: Ferdinand Hodler, Cuno Amiet, René Auberjonois, Paul Klee, Otto Morach, Johannes Itten und Meret Oppenheim. Aber, wie schon erwähnt, leider nur höchst selten im Original zu sehen.

 

 

 

Ausstellung 2023

 

NOT MY CIRCUS, NOT MY MONKEYS

Zirkus in der zeitgenössischen Kunst

16.9. bis 3.12.23

 

>Fotogalerie Zirkus-Ausstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Werke aus der Sammlung

 

Alfred Glaus
(1890-1971). Schwarzhorn, 1947. Kunstsammlung die Mobiliar.

 

Alfred Glaus (1890-1971). Thunersee, 1936. Foto
Christian Helmle. Kunstmuseum Thun.

 

 

Alfred Glaus – Initiator des Kunstmuseums

 

1945 schlägt Glaus in einem Zeitungsbericht die Errichtung einer öffentlichen Kunstsammlung in Thun vor. Drei Jahre später wird seine Idee umgesetzt. Man bildet eine Kunstkommission – und als Konservator setzt ­man Alfred Glaus ein. 1957 schenkt Alfred Glaus dem Museum sein vollständiges lithographisches Werk.

 

Alfred Glaus stammt aus der Gegend (er kommt in Schwarzenburg zur Welt) und ist vor allem bekannt für seine Landschaftsgemälde – vor allem Berge.

 

Sein Werk Thunersee zeigt die Felswände des Sigriswiler Rothorns (links) und des Niederhorns. In diesem Bild legt er grossen Wert auf die Details der Beschaffenheit der Felsen. Er benutzt nur wenige Farben. Auf Spuren von Zivilisation verzichtet er völlig. So könnten die Berge nach der Eiszeit ausgesehen haben, bevor die Menschen das Gebiet bei Sigriswil besiedelten.

 

 

Fred Stauffer
(1892-1980). Frau
in Landschaft, 1941. Foto Chr. Helmle. Kunstmsueum Thun.

 

 

Ruth Stauffer-Classen (1895-1974). Kalabresin mit Krug. O.Datum.
Foto Chr. Helmle. Kunstmuseum Thun.

 

 

Fred Stauffer (1892-1980)

 

Stauffer wächst in Gümligen und Bern auf.

1915/16 studiert er an der Kunstakademie München bei >Franz von Stuck. Dort beginnt auch seine Freundschaft mit dem Maler >Alfred Glaus, den späteren Initiator des Kunstmuseums Thun.

 

Fred Stauffer schreibt auch Gedichte und Theaterstücke. 1919 hat er in Zürich eine grössere Ausstellung (Kunsthaus Zürich); 1926 nimmt er an der Biennale in Venedig teil.

 

Das Gemälde «Frau in Landschaft» zeigt seine Gattin Ruth, mit der er seit 1921 verheiratet ist. Es ist wahrscheinlich im Feriendomizil der Stauffers im Berner Oberland entstanden. 1972 wird es an einer Ausstellung in Thun gezeigt, anschliessend schenkt es der Künstler dem Kunstmuseum Thun.

 

Auch seine Gattin Ruth Stauffer-Classen ist Malerin. Sie stammt aus Aachen, wächst aber in Bern auf. Zunächst arbeitet sie als Sekretärin und beginnt 1936 zu malen – autodidaktisch. Ab Mitte der 1940er-Jahre reist sie viel: ins Tessin, nach Italien und in den Süden Frankreichs. Sie zeigt ihre Arbeiten an zahlreichen Ausstellungen, teils auch zusammen mit ihrem Mann, wie 1972 im Kunstmuseum Thun.

 

 

Viktor Surbek
(1885-1975). Junge Frau im Atelier, 1952. Foto
Christian Helmle. Kunstmuseum Thun.

 

 

Marguerite Frey-Surbek (1886-1981). Fenster im Juni, vor 1930.
Foto Chr. Helmle. Kunstmuseum Thun.

 

 

Viktor Surbek (1885-1975)

 

Er stammt aus Zäziwil und besucht Freikurse für Aktzeichnen und Landschaftsmalerei an der Gewerbeschule Bern. 1904 zieht er zum Studium nach München, Karlsruhe und nach Paris an die >Académie de la Grande Chaumière.

 

Dort lernt er seine spätere Frau, die Malerin Marguerite Frey kennen, die er 1914 heiratet. Sie stammt aus Delémont und ist eine Privatschülerin von Paul Klee.

 

Das Künstlerpaar Surbek führt von 1915 bis 1931 in Bern eine eigene Malschule. Als Präsident der GSMBA (Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten) setzt Surbek sich 1918 für die Gründung der Kunsthalle Bern ein.

 

Surbeks erste international bedeutende Ausstellung ist die Biennale Venedig 1920.

 

Für die Landesausstellung 1939 in Zürich malt Surbek zusammen mit seiner Frau Marguerite Frey-Surbek und mit Martin Christ und Herold Howald ein 200 Meter breites Wandgemälde mit dem Titel «Schweizer Landschaften». Es ist das einzige Werk, das das Ehepaar Surbek gemeinsam fertigt – sonst malen die beiden in der Berner Altstadt meist in getrennten Ateliers.

 

 

Karl Geiser
(1898-1957). Velorennfahrer, 1930. Foto
Christian Helmle. Kunstmuseum Thun.

 

 

 

Karl Geiser (1898-1957)

 

Der Berner Bildhauer hat eine Vorliebe für Skulpturen im öffentlichen Raum wie Verwaltungs- oder Schulgebäude in grösseren Städten.

 

Velorennen interessieren ihn besonders. Seine Modelle findet er z.B. auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon. Eines seiner bevorzugten Modelle ist der junge Rennfahrer André Hardegger. Von ihm möchte er eine öffentliche Plastik fertigen. Als Hardegger jedoch während eines Steherrennens tödlich verunglückt, verhindert die Stadt Zürich die Umsetzung von Geisers Ideen.

 

>mehr über Karl Geiser

 


 

Paul Gmünder (1891-1984). Maler und Modell, ohne Datum.
Foto Chr. Helmle, Kunstmuseum Thun.

 

Paul Gmünder (1891-1984)

 

Er kommt in der Nähe von Basel (auf Sankt Chrischona BS) zur Welt, in die Familie eines Predigers, mit neun weiteren Geschwistern. An der Kunstgewerbeschule Basel belegt er Kurse in Porträtzeichnen, Ölmalen, Radierung, Lithographie sowie einen Bildhauerkurs bei Otto Meyer.

 

In der Thuner Künstlervereinigung «Freie Gruppe» initiiert er in den 1930ern einen Aktzeichenkurs, den er später selbständig weiterführt. In diesem Werk porträtiert er sich selbst beim Aktmalen.

 

>Biographie Paul Gmünder

 

 

 

 

Weitere Werke der Sammlung

>Online-Katalog

 

Wechselausstellungen

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