Ausstellung «Reset» 2.3. - 16.5.2021

Haus Konstruktiv Zürich

 

 

Reset –
Museum. Sammlung. Zukunft.


2021 feiert das >Haus Konstruktiv sein 35-jähriges Jubiläum. Und weil von Dezember 2020 bis März 2021 das Museum coronageplagt geschlossen werden musste, hatte man «schön Zeit», sich eine besondere Ausstellung auszudenken und zu organisieren.

 

Unter dem Titel «Reset» zeigt die Schau einen bunten Strauss aus Ideen für Malerei, Skulptur, Installation und Videospielerei. Und schlägt einen Bogen zwischen den älteren Sammlungswerken aus dem Umfeld der >Zürcher Konkreten und den jüngsten Erwerbungen des Museums.

 

 

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Ausstellungsplakat.

 

 

 

In Sachen Kunstvermittlung geht das Haus Konstruktiv voll mit der Zeit: Die Werke sind nicht nur gut lesbar beschriftet, sondern neuerdings mit einem QR-Code versehen. Via iPhone kann man damit direkt die Website des Museums aufrufen und erhält weitere Infos über den Künstler und seine Arbeit. Eine erfreuliche, nützliche Dienstleistung.

 

 

QR-Code

 

 

 

 

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Titel (Ausschnitt)

Heidi Künzler (1943-2019).

Raumskulptur, 2010-21.

Museum Haus Konstruktiv Zürich.

 

boden

Michael Riedel (1972). Ohne Titel (fünf eins sechs sieben neu elf zwei).

 

Michael Riedel (1972)

 

Vom deutschen Konzeptkünzler stammt der Boden des Raums, in dem die BesucherInnen empfangen werden. Er besteht aus einem Set von 14 Postern, die so oft vervielfältigt wurden, bis sie die ganze Fläche abdecken. Beim abgedruckten Text handelt es sich um ein Transkript von Gesprächen, die 2003 während eines Ausstellungsaufbaus in der Wiener Secession geführt wurden.

 

 

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Thomas Moor (1988). Mondrian Mobile, 2018.

 

 

Thomas Moor (1988)

 

Das grossformatige Mobile nennt sich «Mondrian Mobile» und ist ein Neuzugang für das Museum Haus Konstruktiv. Es ist einem Shop-Artikel des Guggenheim-Museums New York nachempfunden, der 1996 von Greenberg & Kingsley entworfen wurde. Anstelle der Calder-Elemente baute Moor das Mobile in mondrian-typischen geometrischen Formen in Rot, Gelb, Blau, Weiss und Schwarz. Ein kleineres Modell davon kann man im Museumsshop kaufen.

 

 

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Sophie Taeuber-Arp (1889-1943). Bar Aubette (Rekonstruktion), 1926-1928/1998. Museum Haus Konstruktiv Zürich.

 

Sophie Taeuber-Arp (1889-1943)

 

Das Highlight der Ausstellung ist die Rekonstruktion der berühmten «Bar Aubette». Sophie Taueber-Arp baute sie ursprünglich 1926 in Strassburg auf – zusammen mit ihrem Ehemann >Hans Arp und >Theo van Doesburg. Das Original in Strassburg wurde 1938 zerstört.

 

Wände und Decke bestehen aus einer Vielzahl von monochromen rechtwinkligen Flächen in fein aufeinander abgestimmten Farbtönen. Ein echter Hingucker.

 

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Daniel Göttin (1959). Multiple Display 2, 2006.

 

Daniel Göttin (1959)

 

Eine Installation der besonderen Art: Göttins «Multiple Display» besteht aus acht Multiplex-Latten, die schwarz, weiss und rot bemalt sind. Die Latten werden in regelmässigen Abständen lose an die Wand gelehnt. Die künstlerische Idee dahinter: Die «Leerstellen» werden zu einem Teil der Installation, und das Werk wird wiederum Teil des Raumes.

 

 

glattfelder

Hans Jörg Glattfelder (1939). Netz aus mehrdeutigen Randzonen, 1976.

 

 

Hans Jörg Glattfelder (1959)

 

Eine spannende Arbeit des Zürcher Künstlers. Er zeigt ein Werk aus dem Jahr 1976, das die Augen beschäftigt. Erstens sind die farbigen Flächen nicht rechteckig und evozieren so die Illusion der von Einstein entdeckten «Raumkrümmung». Zweitens weisen sie «unscharfe» Ränder auf. Diesen Effekt erzielt der Künstler, indem er jeder Fläche noch einen zusätzlichen Rand in einer verwandten Farbe anfügt.

 

 

wiederkehr

Gido Wiederkehr (1941). Entwurf «Storchen» (1-1), 1994.

 

Gido Wiederkehr (1941)

 

Der Rothrister Künstler stellt ein Werk aus, das der Definition der konkreten Kunst voll und ganz entspricht: Es stellt nichts dar, sondern ist eine autonome Komposition von Linien, Formen und Farben. So beeindruckend das Werk auch ist – lange kann man es nicht betrachten: Die Augen versagen bald ihren Dienst, alles flimmert und es wird einem «trümlig».

 

 

pilet

Guillaume Pilet (1984). Palimpseste, 2021. Wandmalerei.

 

Guillaume Pilet (1984)

 

Wenn man diesen Raum betritt, wird man zunächst von der Wucht der Farbe in Bann gezogen. Liest man dann die Beschreibung zum Werk, wird es dann wissenschaftlich: Die Höhe des Raumes entspricht mit 226 cm jener «Normgrösse», die einem 1.83 m grossen Mann mit ausgestreckten Armen entspricht. Und es kommt noch besser: Diese Norm soll Bestandteil sein des vom Architekten >Le Corbusier 1942-1955 entwickelten Proportions-Systems, das er den «Modulor» nennt.

 

 

nicolai

Carsten Nicolai (1965). Perfect Square, 2004.

 

Carsten Nicolai (1965)

 

Auch dieses Werk hat einen wissenschaftlichen Background. Es geht um die Sichtbarmachung versteckter Ordnungssysteme, oder genauer: um «das perfekte Quadrat». Als solches bezeichnet man ein Quadrat, das sich aus unterschiedlich grossen Einzelquadraten zusammensetzt. Dafür braucht es 21 Einzelquadrate – der mathematische Beweis dafür, dass es immer 21 sind, soll 1978 erbracht worden sein. Der Künstler tritt seinen Beweis mit geschichteten und gespiegelten Glasflächen an.

 

 

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Heidi Künzler (1943-2019). Raumskulptur, 2010-21.

 

Heidi Künzler (1943-2019)

 

Was tut man, wenn eine Raumskulptur zu gross ist für den Raum? Man schlägt eine Mauer raus und erhält so zwei Räume – und dazu erst noch eine «Raumintervention», wie sich das dann nennt. Heidi Künzlers monumentale Konstruktion aus kastenähnlichen Modulen in schwarz und grün passt zum Haus der Konstruktiven Kunst.

 

 

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Fotos / Diashow

 

 

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