Ausstellung «Uman. A fantastic Woman»
Galerie Hauser & Wirth, Zürich. 23.1. - 23.5.2025.
Uman kommt in Somalia zur Welt und wächst in Kenia auf. Als Teenager wandert sie nach Dänemark aus und zieht als junge Erwachsene weiter nach New York, wo sie
heute arbeitet. Sie malt opulente Farbwelten in Öl,
Acryl und als Collagen.
Uman im Atelier, 2023. Courtesy
the artist, Nicola Vassell Gallery
and Hauser & Wirth ©Uman.
Foto- Joe Perez.
Uman (geb. 1980) ist eine Autodidaktin. Sie hat keine formale künstlerische Ausbildung, zeichnete und malte aber schon als Kind. Ihre abstrakten Werke haben vor allem Bezüge zur Natur.
Geboren wird sie 1980 in Mogadischu, Somalia. Im Alter von neun Jahren flüchtet sie mit ihrer Familie nach Mombasa (Kenia), um dem somalischen Bürgerkrieg zu entkommen. Mit 13 Jahren zieht sie nach Dänemark, wo sie bei einer Tante lebt.
Anfang der 2000er-Jahre zieht die Künstlerin nach New York City, wo sie ihre Kunstwerke auf der Strasse verkauft. Seit 2010 lebt und arbeitet Uman in Albany, im Norden des Bundesstaats New York.
Nach Afrika möchte sie nicht mehr zurück kehren –
aus Angst um ihre Sicherheit, da sie dort als Transfrau Probleme mit den Behörden zu befürchten hätte.
Uman (1980). Four Seasons No3,
2024. Ausstelllung Hauser & Wirth,
Zürich, 2025.
Uman (1980). Ua Ua, 2024.
Ausstelllung Hauser & Wirth,
Zürich, 2025.
Titelbild (Ausschnitt)
Uman (1980). Green Painting, 2024.
Ausstellung Hauser & Wirth, Zürich,
2025.
Ausstellungsraum Galerie Hauser & Wirth, Zürich. |
Ausstellung bei Hauser & Wirth 2025
In der Galerie Hauser & Wirth an der Limmatstrasse in Zürich vom 23. Januar bis 23. Mai 2025. Hier präsentiert Uman ihre neuesten Gemälde – die meisten in Grossformat. Die Ausstellung wird in Partnerschaft mit der Nicola Vasell Gallery, New York, durchgeführt.
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Uman (1980). Purple Painting, 2024. Ausstelllung Hauser & Wirth, Zürich, 2025.
Uman (1980). Red hot summer, 2024. Ausstelllung Hauser & Wirth, Zürich, 2025. |
Umans erste Einzelausstellung in Zürich
Umans Gemälde widerspiegeln die tiefe Verbundenheit der Künstlerin mit der Natur.
In ihren neuen Arbeiten (z.B. Purple Painting, 2024) greift sie auch auf Elemente der Farbfeldmalerei zurück. Dabei lässt sie sich von Künstlern wie Frank Bowling und dessen hochpigmentierten Farblasuren inspirieren.
Uman bevorzugt pigmentreiche Farben. Nach dem grossflächigen Farbauftrag arbeitet sie mit Ölkreiden oder Ölfarben, die sie sowohl mit Pinseln als auch mit ihren Händen aufträgt.
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Uman (1980). Green Painting, 2024. Ausstellung Hauser & Wirth, Zürich, 2025. |
Botanisch und überirdisch
Mit ihrer Malerei will Uman die Natur erforschen. Dafür setzt sie Formen, Punkte und abstrakte Muster ein, die an Netzwerke von Myzelien (Pilzzellen) erinnern.
Damit schafft sie Bildwelten, die sowohl botanisch als auch überirdisch wirken – oder ausserirdisch – wie die fantasievolle Landschaft in «Green Painting».
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Uman (1980).
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Die vier Jahreszeiten
Die Ausstellung in Zürich zeigt drei eindrucksvolle Gemälde, die die vier Jahreszeiten darstellen. Darunter «Four Seasons No 2 (Blue)» und «Four Seasons No 3 (Red)», entstanden 2024.
Die Serie «4 seasons» sind Beispiele dafür, wie die Künstlerin ihre ländliche Umgebung in Albany im Norden des Bundesstaates New York sieht.
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Uman (1980). Untitled, 2024. Ausstelllung Hauser & Wirth, Zürich, 2025.
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Gitterstrukturen
Neben Werken mit biomorphen Formen zeigt die Zürcher Ausstellung auch Umans Arbeiten mit Gitterstrukturen. Das gerasterte Wandgemälde ist aus sechzehn Einzelarbeiten auf Papier zusammengesetzt.
Auf Papier sind auch zwei doppelseitige Zeichnungen ausgeführt, die von der Decke der Galerie hängen, damit man sie von beiden Seiten betrachten kann.
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Uman (1980). Swiss Chocolate |
Eine Hommage an Switzerland
Dieses Werk ist eine Spezialanfertigung für die Zürcher Ausstellung bei Hauser & Wirth. Es nennt sich «Swiss Chocolate» und ist als Hommage an den Ausstellungsort Zürich und die Schweizer Herkunft der Galerie gedacht.
Das 2.4 Meter hohe Werk besteht aus Acryl, Öl und «Enamel on canvas». Was ist das? Eine glänzende Lackfarbe (Emailfarbe), die auf eine Leinwand aufgetragen wird. Diese Art von Farbauftrag wird für eine besonders glatte, glänzende und langlebige Oberfläche verwendet.
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Uman (1980). Mirror, mirror onur wall, 2024. Ausstelllung Hauser & Wirth, Zürich, 2025. |
Spieglein, Spieglein an der Wand
Dieses eindrückliche Werk misst 243 x 243 cm und ist ein echter Hingucker. Vielleicht, weil man sich selbst darin sieht. Oder sehen muss. Um dem zu entgehen, fotografiert man das Bild am besten nicht frontal... Öl, Acryl und viele kleine runde Spiegel.
Das Werk heisst «Mirror, mirror on ur wall». Dieser Titel weist auf das berühmte Märchen der Brüder Grimm «Schneewittchen» aus dem Jahr 1821 hin. Für die Künstlerin bedeutet das Bild sowohl Märchen und Magie als auch Selbstreflexion. Das Werk könnte aber auch eine Abbildung handgewebter Stoffe aus Somalia sein – Umans ursprünglicher Heimat.
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