Jean Dubuffet (1901-1985)

 

 

Jean Dubuffet gehört zu den prägenden Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Einfluss ist vor allem in der zeitgenössischen Kunst und der Street Art zu finden.

 

Erste künstlerische Versuche unternahm er bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren.

 

Aber erst 1942, im Alter von 41 Jahren, gab er seine Arbeit als selbständiger Weinhändler auf und widmete sich ganz der Kunst. Auf den ersten Blick wirken viele seiner Werke wie Kindermalerei. Aber es sind keine Strichmännchen wie teilweise bei Paul Klee, sondern dicht gewobene Erzählungen, so reich an Details, dass man den Künstler gerne neben sich hätte, um sich seine Aussagen erläutern zu lassen.

 

 

plakat

Sonderausstellung in der Fondation Beyeler,
Riehen/Basel, vom 31. Januar bis 8. Mai 2016.

 

 

Art brut? naive Kunst?

 

Dubuffet hatte eine Affinität zur «Art brut».
Er gründete in Paris sogar eine «Compagnie de l'Art Brut», das war 1947. Gleichzeitig sammelte er diese Form von alternativer Kunst – in Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken und Gefängnissen.


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Kunstsammler Ernst Beyeler

 

Der Galerist und Kunstsammler Ernst Beyeler war ein Fan von Dubuffet – und sehr erfolgreich im Verkaufen seiner Werke: Über 750 brachte er an den Mann (respektive an Museen). Und legte sich auch selbst eine Dubuffet-Sammlung an, weshalb die Fondation Beyeler eine ganze Reihe seiner Werke in dieser Sonderausstellung präsentiert. Ergänzt wird sie durch Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen.

 

 

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dubuffet

Jean Dubuffet,
1960. Foto Paolo
Monti, Biblioteca
Europea di
Informazione
e Cultura.

 

Dubuffet – vom Weinhändler zum Künstler

 

Erst ziemlich spät entscheidet er sich, Künstler zu werden, da ist er schon 41 Jahre alt. Wie ordnet man seine Kunst ein, die manchmal an Kinderzeichnungen erinnert?

 

Art brut trifft es ganz gut, rohe Kunst, oder Laienkunst. Dubuffet gründet denn auch in Paris die «Compagnie de l'Art Brut», in der er Bilder sammelt, die in Krankenhäusern, psychiatrischen Kliniken und Gefängnissen enstanden sind.

 

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bodyguards

 

 

Gardes du corps – die Bodyguards, 1943

 

Dubuffet wollte seinen eigenen Stil – und er fand ihn in einer Art «Kinderzeichnungen für Erwachsene». Dieses leuchtende Figurenbild stammt aus seiner ersten Werkgruppe «Marionettes de la ville et de la campagne».

 

voyageur

 

 

Le Voyageur égaré, 1950

 

Figuren und Landschaft – Dubuffets immer wieder kehrende Themen. Der verirrte Reisende steht sowohl vor als auch in der Landschaft.

 

 

commerce

 

 

Le Commerce prospère, 1961

 

Ab 1960 konzentrierte sich Dubuffet auf das chaotische Leben einer betriebsamen Metropole (Paris). Im vollgestopften Bus geht es durch die urbane Landschaft...

 

coucoubazar

 

Coucou Bazar, 1972-73

 

Dubuffets Bühnenstück vereint Malerei, Skulptur, Tanz und Theater zu einem Gesamtkunstwerk. Es wurde nur dreimal produziert: 1973 in New York und Paris, 1978 in Turin. Während des Spektakels interagierten die zahlreichen kostümierten Figuren unablässig miteinander und mit den Bühnenelementen.

 

 

coursedeschoses

 

Le Cours des choses, 1983

 

Der Künstler konnte sich am Ende seines Lebens kaum noch aufrecht halten. Dieses Werk malte er sitzend auf 32 Papierblätter im Format 67x100 cm und setzte diese dann an einem Tisch zusammen, ohne das Resultat zu kennen – deshalb «Lauf der Dinge»...

 

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