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Biennale di Venezia

Knapp verpasst ist auch verpasst. Bei meinem Venedig-Besuch im Dezember 2022 war die 59. Austragung der Biennale 2022 bereits passé: Sie lief von April bis November.

Kein Grund, ihr nicht doch einen Besuch abzustatten – wenn auch nur um herauszufinden, wo sie jeweils ausgetragen wird (das nächste Mal 2024). Am besten fährt man mit einem Vaporetto der Linea 1 in Richtung Lido in den Bezirk Sant‘Elena des Stadtteils Castello. Die Linea 1 durchfährt den gesamten Canal Grande – da bekommt man einen prächtigen Eindruck der Stadt. Die Linea 1 hält an jeder Station, die richtige für die Biennale heisst «Giardini».

Das Biennale-Hauptgelände hinter den «Giardini
Napoleonici» im Stadtteil Castello, Bezirk Sant'Elena.
Fotos GoogleEarth.

Die Biennale findet an zwei Orten statt. Das Hauptgelände befindet sich hinter den «Giardini Napoleonici» und ein zweites beim «Arsenal», der ehemaligen Schiffswerft. Um nach Arsenale zu gelangen, nimmt man am besten die Linea 5.1 Richtung Lido (zum Beispiel ab Ferrovia oder Piazzale Roma) und steigt dann bei «Giardini Biennale B» aus. Von dort spaziert man noch etwa eine Viertelstunde zur Ausstellung.

Das Biennale-Gelände «Arsenale» im Sestiere
Castello.

Heute stehen auf beiden Geländen noch dreissig Pavillons, die zwischen 1907 und 1964 entstanden sind. In der toten Zeit, wenn gerade keine Biennale stattfindet, ist das Betreten des Geländes nicht erlaubt – alles ist abgesperrt. Immerhin ist bei den Giardini ein alter Pavillon von aussen zu sehen: jener von Russland.

Pavillon Russia

Der Eingang zum Giardino Napoleonico

Titelbild

Im Schweizer Pavillon 2022

Pavillon Francia

Pavillion Polonia

Max Liebermann (1847-1935). Frau mit Geissen in den Dünen, 1890. Neue Pinakothek München.

Schon 1895 gegründet

Wie kam man überhaupt auf die Idee, eine Biennale für Kunst auf die Beine zu stellen? Venedig war zu jener Zeit eine ziemlich bedeutungslose Stadt – was man sich heute kaum mehr vorstellen kann.

Um den Tourismus anzukurbeln, beschloss man, die Stadt mit einem neuartigen Kunstanlass attraktiv zu machen.

Auf der Ur-Biennale von 1895 (die weltweit erste Biennale überhaupt) wurden in einem eigens dafür eingerichteten Pavillon über 500 Werke von 285 Künstlern gezeigt. Schon damals war klar, dass man zeitgenössische Kunst zeigen wollte.

In jener Zeit waren gerade die Impressionisten in, also gab es da vor allem Gemälde von Künstlern zu sehen, die man heute der «modernen Kunst» zuordnet. Einer der Aussteller war der bekannte deutsche Impressionist >Max Liebermann.

Schon bei der ersten Austragung 1895 kamen über 200‘000 Besucher, 1976 waren es bereits 700‘000.

Heute ist die Biennale di Venezia aus dem internationalen Kunstkalender nicht mehr wegzudenken. Sie nimmt die führende Rolle aller Biennalen weltweit ein.

59. Biennale
von 2022

Marlene Dumas im Palazzo Grassi

Biennale Venezia 2022 – 59. Austragung

Sie lief unter dem Titel «The Milk of Dreams» und beherbergte 213 Künstlerinnen und Künstler, die in 80 nationalen Pavillons auf den beiden Ausstellungsgeländen «Giardini» und «Arsenale» gezeigt wurden.

Weitere dreissig so genannte «kollaterale Events»
waren in der ganzen Stadt Venedig verteilt.

Im prächtigen Palazzo Grassi am Canal Grande lief etwa zur selben Zeit wie die Biennale (vom 27.3.22 bis 8.1.23) eine Ausstellung der südafrikanischen Künstlerin Marlene Dumas.

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